Startseite ABSP > Rundmailarchiv > Rundmail vom 28. September 10
Zu wenig Hartz IV ist schlecht für alle - Vorschlag einer PM für Eure Presse
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir möchten Euch für Eure Pressearbeit vor Ort eine kurze Pressemitteilung anbieten, die es vielleicht wert ist, in Eurem Namen verbreitet zu werden.
Sie stammt von dem Bündnis, das die Krach-Schlagen-Demo in Oldenburg organisiert.
Um sie für Eure Pressearbeit vor Ort zu verwenden, müsstet Ihr lediglich XY-Initiative durch den Namen Eurer Initiative/Eures Vereins ersetzen und unten Eure Unterschrift einfügen.
Solidarische Grüße
i.A. des Kokreises Aktionsbündnis Sozialproteste
Edgar Schu
80 Euro mehr für Ernährung sofort
Zu wenig Hartz IV ist schlecht für alle
Wie der Deutschlandfunk* am Montag, 27.9., 15 Uhr, meldete, verteidigte "die CDU-Vorsitzende Merkel unterdessen die geplante Anhebung der Hartz-IV-Sätze um fünf auf 364 Euro pro Monat." Sie forderte jedoch alle auf:
"Jeder der die Höhe des Regelsatzes kritisiere, müsse eindeutig sagen, wo er mehr drauflegen möchte", erklärte die Kanzlerin nach dem gestern verbreiteten Bericht.
Die Initiative XY antwortet der Kanzlerin:
Bisher und auch nach den neuen Tabellen sind weniger als 120 Euro je Monat für die Ernährung im Regelsatz vorgesehen. Das sind nur 3,94 Euro am Tag für Ernährung. Damit kann sich niemand aureichend, geschweige denn gesund ernähren.
80 Euro mehr müssen es monatlich mindestens sein! Denn rund 200 Euro braucht ein erwachsener Mensch um seinen monatlichen Kalorienbedarf zu decken. Dies geht aus Untersuchungen des Dortmunder Forschungsinstitutes für Kinderernährung aus dem Jahr 2007 hervor.
Und das wäre gut für alle:
- Für Erwerbslose und Arbeitende in der Bundesrepublik, denn höheres Hartz IV nutzt auch Beschäftigten, denn auch deren Einkommen hängt von den Hartz-IV-Sätzen ab.
- Für die Mitarbeiter im Einzelhandel, denn wenn alle mehr für Ihre Ernährung ausgeben können, können sie auch besser bezahlt werden.
- Für die Produzenten von Nahrungsmitteln, die Landwirte und Milchbauern, die Saisonkräfte auf den Gemüsefeldern und in den Obstplantagen, die ArbeiterInnen in den Folientunneln von Almeria in Spanien und auf den Plantagen überall auf der Welt. Denn nur wenn es Märkte für Billigstnahrungsmittel gibt, müssen sie ein Leben unter unwürdigsten Verhältnissen führen.
Jede_r soll sich aureichend und gesund ernähren können. Alle, die für uns die Lebensmittel produzieren und liefern sollen damit ein Einkommen erzielen, das ihnen ein gesichertes Leben garantiert.
Unterschrift
* Quelle: http://www.dradio.de/nachrichten/201009271500/1
Meldung komplett:
NACHRICHTEN
Montag, 27. September 2010 15:00 Uhr
Bundesarbeitsministerin von der Leyen nennt Bildungspaket einen Paradigmenwechsel
Bundesarbeitsministerin von der Leyen hat die Bedeutung des Bildungspakets bei der Hartz-IV-Reform hervorgehoben. Mit den Maßnahmen in Höhe von jährlich 620 Millionen Euro werde ein Paradigmenwechsel erreicht, sagte Frau von der Leyen in Berlin. Damit verbesserten sich für zahlreiche Kinder die Bildungs- und Lebenschancen. Sie verwies dabei auf die geplanten Sachleistungen wie ein warmes Mittagessen in Schulen oder die finanzielle Unterstützung bei der Teilnahme an Schulausflügen. Die CDU-Vorsitzende Merkel verteidigte unterdessen die geplante Anhebung der Hartz-IV-Sätze um fünf auf 364 Euro pro Monat. Jeder der die Höhe des Regelsatzes kritisiere, müsse eindeutig sagen, wo er mehr drauflegen möchte, erklärte die Kanzlerin. CSU-Chef Seehofer meinte, die Hartz-IV-Sätze seien kein politischer Wunschzettel, sondern nach objektiven Kriterien berechnet worden.
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